Baxce Gut zu wissen Warum darf man sterbende Menschen nicht beim Namen rufen?

Warum darf man sterbende Menschen nicht beim Namen rufen?

von Alex Winter
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Diese Frage mag zunächst etwas befremdlich wirken, doch sie geht auf weit zurückliegende kulturelle und religiöse Traditionen zurück. Es wird angenommen, dass das Rufen des Namens eines Sterbenden dessen Seelenübergang stören könnte und so den Übergang in ein neues Leben oder in das Jenseits behindert. In diesem Beitrag werden wir uns eingehender mit den kulturellen, historischen und psychologischen Hintergründen dieser Vorstellung befassen.

Der Glaube, dass der Geist oder die Seele eines sterbenden Menschen in einer empfindlichen Phase ist und daher besonderen Schutz benötigt, ist in vielen Kulturen und Religionen zu finden. In der Antike glaubten beispielsweise die alten Ägypter, dass der Name eines Menschen Teil seiner Seele war und daher beim Tod eine besondere Bedeutung zukam. Das Rufen des Namens eines Sterbenden könnte in dieser Vorstellung dazu führen, dass dessen Seele verloren geht oder an den falschen Ort gelangt.

Auch in einigen asiatischen Kulturen, wie beispielsweise in Japan und China, hat das Rufen des Namens eines sterbenden Menschen traditionell eine negative Konnotation. Hier wird angenommen, dass das Nennen des Namens dazu führen kann, dass der Sterbende sich an das irdische Leben klammert und nicht in der Lage ist, den natürlichen Übergang in die nächste Existenz anzutreten. Dies kann zu Leid und Unruhe sowohl für den Sterbenden als auch für die Hinterbliebenen führen.

Es gibt jedoch auch psychologische Gründe, die dafür sprechen, sterbende Menschen nicht beim Namen zu rufen. In den letzten Momenten des Lebens sind Menschen oft von Ängsten und Unsicherheiten geplagt. Das Rufen des Namens kann diese Gefühle verstärken und dazu führen, dass sich der Sterbende noch stärker an das Leben klammert. Durch das Unterlassen des Namensrufs ermöglichen wir es dem Sterbenden, sich in Ruhe auf den bevorstehenden Übergang vorzubereiten und möglicherweise Frieden zu finden.

Es ist wichtig zu betonen, dass diese Traditionen und Überzeugungen kulturspezifisch sind und nicht universell gelten. In der modernen Hospizbewegung und in vielen westlichen Kulturen wird das Rufen des Namens eines Sterbenden nicht als problematisch angesehen. Tatsächlich kann das Ansprechen eines Sterbenden beim Namen sogar dazu beitragen, das Gefühl der Verbundenheit und menschlichen Wärme in diesen schweren Zeiten zu erhalten.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das Rufen des Namens eines sterbenden Menschen in einigen Kulturen und Traditionen als störend oder gefährlich für den Seelenübergang angesehen wird. Diese Vorstellung ist jedoch nicht universell und variiert je nach kulturellem Hintergrund und persönlichen Überzeugungen. In der heutigen Zeit ist es wichtig, den individuellen Wünschen und Bedürfnissen des Sterbenden sowie deren Angehörigen Rechnung zu tragen und eine Atmosphäre zu schaffen, die Frieden und Würde ermöglicht.

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